Das Unterolbendorfer Manifest
Bald nachdem man Wien in noerdlicher Richtung verlassen hat,
wird aus dem Land "Gegend".
Seit dem,die an der Strasse liegenden Doerfer mit Umfahrungen
beruhigt wurden,wurde es still in den Gemeinden.
Im Weinviertel gibt und gab es niemals pulsierende,geschaeftigte
Orte,denn das Gebiet ist Pampa mit grossen landwirtschaftlich
Einschlag und Windraedern in den Weizenfeldern.So leben die Be-
wohner,in einfachen ebenerdigen Haeusern mit meterdicken
Mauern,still und leise vor sich hin.
Die Orte sind nicht nur am Tag menschenleer,die Gaststaetten zu,
der Lebensmittelhaendler seit Jahren verstorben.
Nur im damaligen Geschaeft ist noch,hinter der verstaubten
Eingangstuer,die abmontierte Leuchtreklame zu sehen,die mit-
teilte,dass es einst ein Adegkaufhaus war.
Ein Postbote kommt des oefteren und 2 x die Woche ein fliegender
Haendler,der frisches Brot anbietet.
Obwohl es windstill ist,bewegen sich die Gardinen,wenn etwas die
Stille durchbricht und sei es,dass ein Fremder den Ort besucht.
Dann luggen die alten Damen und Herren hinter den Gardinen auf
die Strasse,um misstraurisch die Stoerung zu beobachten.
Junge Menschen gibt es keine.Die sind weggezogen nach Wien
um dort zu arbeiten.Daher auch keinen Kindergarten,die Schule
wurde in den 1960 geschlossen.Niemand eroeffnete eine Disko-
thek,damit junge Damen die Lendenleistung junger Maenner testen
koennen.
Und doch hat dieser Ort afrikanische Weltgeschichte geschrieben.
Vor 40 Jahren wurde,dort im Gasthof zum "Gruenen Jaeger" ein
Manifest erarbeitet,das heute die Grundlage fuer die Verfassung
in Uganda ist.
Unter den ca. 400 Einwohner lebte auch ein Herr,der allen als
" da Nega"bekannt war.
Ein Fluechtling aus Uganda.Schwarz wie ein Murl und seine weis-
sen Zaehne blitzen,wenn er freundlich gruesste.
Im Gasthof zum Gruenen Jaeger,hielt er konspirative Treffen mit
seinen Landsleuten ab und erarbeiteten dort in der Gaststube ein
Manifest,wie sie Uganda aendern wollen,sobald sie an der Macht
sind.
Bald danach reiste er ab und kam als Staatspraesiden im Jahr
2000 wieder.Im Gepaeck hatte er die Frau Aussenministerin und
eine Begleitdelgation hochrangiger oesterreichischer und ugand-
esischer Beamter und Schranzen.
Sein Name Yoweri Kaguta Kuseveni Tibuhaburwa.
Seit 40 Jahren ist er Praesident von Uganda,mittlerweile 81 Jahre
alt.
Doch seine 4 Soehne helfen ihm,als Armeechef und Inhaber
wichtiger staatlicher Positionen,an der Macht zu bleiben und das
Familieneinkommen zu garantieren.
Manche Aussagen dieser Herren pflegen nicht englische Zurueck-
haltung sondern reden Tacheles,wie sie Oppositionelle durch
Kastraktion in Schranken weisen wollen,oder wie Foltermethoden
Erfolge erzielen.
Westliche Diplomaten in Uganda,hoeren solche Aeusserungen
eher ungern und erhoben leise Widerspruch.
Vor allen der deutsche Botschafter geriet ins Fadenkreuz des Armee-
chefs.Er wird mit Ausweisung bedroht und jede Zusammenarbeit
mit Deutschland soll aufgekuendigt werden.
Besonders die letzte Drohung bereitet dem deutschen Aussenmini-
sterium grosses Kopfzerbrechen.
Trotz gruendlichster Suche findet man keinen Vertrag oder Ver-
einbarung,die auf eine staatliche Zusammenarbeit hinweist.
Manchnmal denke ich mir,unter der Frau Aussenministerin Anna-
lena Baerbock,haette sich Uganda nie getraut,solche Drohungen
auszustossen.
Jock