TIPP-Correctiv

Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.

Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge
Erweiterte Suche  

Autor Thema: Geschichten aus der Geschichte  (Gelesen 111829 mal)

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Jock

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3075
Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #645 am: Juni 04, 2025, 19:01:27 »

Schlechtes Gewissen

1960 kostete ein Strassenbahnfahrschein 1,30 Schillinge fuer eine
Einzelfahrt.

Ich bekam.als Lehrling den Auftrag 3 Masshemden mit Monogramm
an eine Adresse irgendwo im 18. oder 19.Bezirk zu liefern.

Dafuer gab man mir abgezaehlte 3,90 Schillinge fuer 3 Fahr-
scheine.Zwei fuer die Hinfahrt,1 fuer die Rueckfahrt.

Die zwei alten Damen,von wo ich die Hemden abholen musste,
waren 4 Strassenbahnstationen entfernt.

Da ich sportlich war,sparte ich den Fahrschein ein und legte den
Weg auf Schusters Rappen zu den Damen zurueck.

Danach loeste ich einen Fahrschein und fuhr mit den 3 Hemden,
die in weisses Packpapier eingeschlagen waren,mit der Linie 49,
weiter mit Linie 18 und endlich mit dem Bus,bis Naehe der Liefer-
adresse.

Das letzte Stueck musste ich zu Fuss bergauf gehen.Rechts von
der Strasse standen einige alte Villen,links freie Grundstuecke,von
wo aus man einen herrlichen Ueberblick auf Wien hatte.

Bei einem Grundstueck stand "ZU VERKAUFEN 1.300 m2".

Bei der angegebenen Adresse laeutete ich und in der Tuer erschien
erst ein schwarzer Hund,dann eine fuellige aeltere Dame,die offen-
sichtlich als Haushaelterin/Koechin angestellt war.

Sie nahm mir das Paket ab und frug mich,ob ich etwas trinken
wolle.

Ja,gerne sagte ich und dachte an eine eiskalte Cola,waehrend sie
an ein Glas Wasserleitungswasser dachte.

Sie bat mich in die Kueche und dabei erhaschte ich einen Blick in
den Salon/Wohnzimmer.

Mein Gott,da war ein Geruempel alter Moebel.

Thonetstuehle,Perserteppich und anderes Mobilar aus der Jugend-
stilzeit.

Waere ich Besitzer dieser Villa,wuerde das alles beim Sperrmuell
landen und ich wuerde mich modern einrichten.

Die Kueche in verschiedenen pastellfarbenen Kaestchen,im Wohn-
zimmer einen nierenfoermigen,dreibeinigen Couchtisch und das
Sideboard aus Teakholz u.s.w.

Wenn schoen Taefelung,dann aus hellem Kiefer.

Zum Abschied bekam ich ein fuerstliches Trinkgeld ( 5 Schilline)
und ich machte mich auf den Heimweg.

Ploetzlich hatte ich Zeit.Bei dem zum Verkauf stehenden Grund-
stueck ueberlegte ich kurz,es zu kaufen.Aber dann kamen mir Be-
denken,ob ich die Rueckzahlungsraten von meinem monatlichen
Einkommen von 400 S,stemmen kann und verwarf den Gedanken.

Bei der Busstation angekommen,sah ich dass dieVerkehrsinter-
valle 20 Minuten sind,worauf ich den ersten Buss ohne mich fahren
liess,

Ebenso beim Umsteigen bei den Strassenbahnen.Ich hatte ja Zeit
und liess alle anderen Fahrgaesten den Vortritt.

Als ich endlich bei meiner Firma ankam,war es nicht mehr weit zum
Betriebsschluss und ich vergass,die 1,30 Schillige fuer den nicht
gekauften Fahrschein abzugeben,

Das raechte sich bitterlich.

Immer wieder meldete sich das schlechte Gewissen,fallweise auch
dann,wenn ich bei einer jungen Dame genusswerkelte.

Es wurde mir klar,dass durch mein frevelhaftes Verhalten das
Himmelstor fuer ewig versperrt bleibt.

Aber vielleicht geht es sich fuer das Fegefeuer aus,wenn ich taetige
Reue zeige und Wiedergutmachung versuche.

Bevor ich nach Thailand ging wollte ich da reinen Tisch machen
und nahm mir vor 20 Eurocent anonym bei der Firma abzugeben.

Aber dann erfuhr ich,dass die Firma schon seit 15 Jahren in den
Konkurs gegangen ist.

Damit wurde mein schlechtes Gewissen groesser.

Es kann ja sein,dass die fehlenden 1,30 Schillige der Anfang fuer
den Niedergang des Unternehmens der Ausloeser waren.

Ich werde mein Leben lang wohl mit schlechten Gewissen leben
muessen.

Jock
Moderator informieren   Gespeichert

Jock

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3075
Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #646 am: Juni 06, 2025, 09:01:43 »

Antrittsbesuche  (Helmut Loeffler und Friedrich Merz)

Antrittsbesuche sind irgendwie fuer den Besucher unangenehm
bzw. sind mit einer Spannung versehen.

Ich kann mich noch erinnern,als Helmut Loeffler (ein Eisenbahner)
bei der Familie seiner Braut (meine Cousine) 1950 sich vorstellte.

Er alleine sass der Phanlax der Familie gegenueber,die ihn neu-
gierig aber auch misstrauisch in Augenschein nahm.

Nervoes war er und bedacht,einen guten Eindruck zu hinterlassen.

Alle waren froh,dass der Besuch nur kurz dauerte,weil der Ge-
spraechsstoff bald ausgegangen war.

Auch Friedrich Merz wollte einen guten Eindruck bei Trump hinter-
kassen,was auch gelang.

In der Hoehle des Loewen konnte man vorher nie sicher sein,ob
man da in einen Hinterhalt geraet,welche Leimruten ausgelegt
sind und ob man da heil wieder herauskommt.

Herr Merz und seine Delegation haben das gut hingekriegt und
Trump geriet in eine Defensivlage.

Dieser "Psychokrieg" begann schon,weil Herr Merz den maechtigen
Praesidenten der USA etwas warten liess.

Nicht lange genug,um unhoeflich zu wirken,alles im akademischen
Viertel.

Ramposa der Suedafrikanische Praesident hingegen musste warten,
bevor er Trump begruessen konnte.

Dann die Koerpergrosse.1,98 m vs. 1,90m.Um 8 cm ueberragt
Merz den Trump,was dieser wieder mit seiner Krawatte ausglich.

Merz ist auch dem Trump sprachlich ebenbuertig.Kein laestiger
Dolmetsch zwischen ihnen,der uebersetzt.

Bei dem Besuch im Oval-Office,das derzeit als eine Hinrichtungs-
kammer benuetzt wird,liess Merz den Trump fabulieren und hakte
dann ein,wenn der Luft holen musste.

80 % der Zeit sprach Trump und liess dabei heikle Themen wie
Zoelle/Wirtschaftskrieg oder Russland/Unkrainekrieg aus.Lieber
arbeitete er sich an Biden ab.

Dort wo Herr Merz einen Punkt liegengelassen hat,war die Wahl
seiner Krawatte.

Dieses unscheinbare Ding,das er trug,passt besser zu einem Spar-
kassendirektor aber nicht zum Kanzler.
In dieser kleinen Sache ist Trump viel besser.

Alles in allem,Herr Merz hat sich gut geschlagen.

Gesetz dem Fall,Frau Baerbock waere Kanzlerin geworden und
bei der letzten Wahl mit ueberwaeltigender Mehrheit bestaetigt
worden,wie haette sie abgeschnitten ?

Viel,viel besser als ihre Kritiker meinen.

Ihr scharfes Mundwerk ist gefuerchtet und Donald haette erfahren,
wie das so ist,wenn Frauen in der Politik,die Hosen anhaben.
Zu seinem Glueck blieb ihm das erspart.

Frau Meloni hat es vorexerziert.Wie ein weisser Schmetterling
flatterte sie unangreiflich im Oval-Office und bekam noch ein Kuess-
chen zum Abschied.

Jock
« Letzte Änderung: Juni 06, 2025, 09:06:04 von Jock »
Moderator informieren   Gespeichert

Jock

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3075
Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #647 am: Juni 07, 2025, 09:50:17 »

Uebertourismus

Auch hoch droben im Waldviertel,waren der Juli und August,
Ferienmonate.

Zwei Monate keine vergeudete Zeit in der Schule.Fuer uns Stadt-
kinder ein reines Zuckerschlecken,doch fuer die Kinder aus baeuer-
lichen Familien,hiess es anpacken am Feld oder im Stall.

Die Burschen konnten schon die Pferde einspannen und den Stall
ausmisten,waehrend die Maedchen beim Heuen halfen oder lernten,
mit geschickten Fingern Kuehe zu melken,

Letztere Faehigkeit konnten sie auch spaeter in der Ehe anwenden.

Unser Treffpunkt war der oertliche Sportplatz,wo wir es den da-
maligen Fussballgroessen gleichtun wollten.

Da kam einer unserer Kameraden auf dem Damenfahrrad und rief
uns zu : " Beim Ressla san Spanier".(Mit "Ressla" war das Gast-
haus Roessler am Hauptlatz gemeint)

Das war eine Sensation,damals anfangs der 1950ger,die wir uns
nicht entgehen lassen konnten.Unseren Enkelkinder werden wir
noch davon erzaehlen.

Touristen,also Fremde waren in Schrems eine ganz seltene Spezi.

Die vorletzten,die da waren,waren die Schweden 1645 und die
letzten Fremden die 1945 kamen waren die Russen.Beide Gruppen
hinterliessen keinen guten Eindruck bei den Einheimischen.

Wir liessen alles liegen und stehen und rannten zum Gasthof.Tat-
saechlich da stand ein Reisebus mit spanischen Kennzeichen.

Als die Reisegruppe,die einen kurzen Stopp einlegte,das Gasthaus
verliess,waren wir enttaeuscht.

Die sehen ja so aus wie wir.Weder gruene Hautfarbe noch Antennen
am Kopf.

Als die Reisegruppe abfuhr,uebernahm der normale Jahresablauf
wieder die Bewohner in seine Beschaulichkeit.

Von Uebertourismus kann man nicht reden.

Doch anderswo ist der Uebertourismus ein Problem.

Ich denke da an Venedig und an Mallorca und jetzt an Mekka.

In Mekka findet derzeit die Hadsch statt.Innerhalb 3 Tagen kom-
men fast 3 Mio Pilger in die Stadt und das bei gluehender Hitze.

Saudische Waffenhaendler sind darunter,Araber,die sich einen
Namen als Bankrotteure gemacht haben,aber auch welche,denen
man die rechte Hand abgehackt hat.
Abgeordnete der HAMAS-Moerderbande tummeln sich zwischen
erfolgreiche Teppichhaendlern und sonst friedlichen Pilgern.

Nur einer fehlt heuer.@franzi ist wegen fortwaehrendem Maladen-
tums entschuldigt.

Immer wieder rufen sie "Allahu akbar" und preisen ihn,der in
weiser Voraussicht,zwar das Schneiden der Finger- und Zehen-
naegeln,waehrend der Hadsch verboten hat,aber nicht den GV
mit dem Ehepartner.

Schwitzen tun sie alle in dem Gedraenge,trotz Wasservernebelung
und Wasserverabreichung und manche renken sich die Schulter
aus,weil sie sich ungeschickt bei der Steinigung des Satans ver-
halten haben.

Die Steinigung des Satans ist einer der Hoehepunkte jeder Hadsch.

Der arme Teufel muss jedes Jahr ran und muss hinterher seine
blauen Flecken zaehlen.

Das ist unmenschlich und es sollte eine NGO dafuer eintreten,diesen
symbolischen Brauch zu entschaerfen.

Jock



Moderator informieren   Gespeichert

Jock

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3075
Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #648 am: Juni 09, 2025, 17:57:28 »

Tutto bene ?

Wenn dieser Tage der Sindaco von Lignano gefragt wird,ob alles
in Ordnung ist,verzieht er schmerzlich das Gesicht.

Nein,sagt er,die Langobarden sind in der Stadt.

Die Langobarden,aber die waren bereits um 450 herum da ?

Ach die,sagt der Buergermeister,die waren harmlos.Aber die,die
jetzt wueten,zwingen die Bewohner zu Pfingsten sich in die Keller
zu verschanzen,selbst das Meer weicht 2 x am Tag vor ihnen zu-
rueck.

Es ist Zeit fuer "Tutto Gas",wo die Oesterreicher in Massen ein-
fallen,saufen,groehlen und jede Menge Unrat hinterlassen.

Sogar an Wehrmauern,Zugbruecken und Wachtuerme,denken an
Stadtvaeter.

Ganz anders hingegen eine Stadt weiter im Sueden.

Bella Venecia ist im Hochzeitsfieber.

Kroesus,der buergerlich Jeff Bezos heisst,wird in der Lagunenstadt
heiraten.

Geld spielt keine Rolle,die Sausse kann kosten,was es wolle.

Geplant war der Kauf von 125 Palais,damit die Gaeste gut unter-
gebracht werden koennen und den Canale Grande wollte er trocken-
legen und pflastern.

Die Vorfreude auf die Hochzeit steht den Gastronomen bereits ins
Gesicht geschrieben.Haben sie doch schon vorsorglich die Preise
vervierfacht,so dass der Espresso an die 80 Euro kostet.

Aber auch die Braut hat Grund zur Vorfreude.Zwar musste sie einen
knallharten Ehevertrag unterschreiben,doch sie fand einige Punkte,
die sie,spaeter,zu ihren Gunsten auslegen kann.

Eine Arie aus "Le nozze die Figaro",dargebracht von Elina Garanca,
wird der musikalische Hoehepunkt sein.Kostenpunkt 20.000 Euro.

Leider musste ein Punkt aus einer echten italienischen Hochzeit ge-
strichen werden. Irgend etwas,was mit einem ausgehaengten Bett-
laken zu tun hat,was man naechsten Morgen,vorzeigt.

Dafuer kann sich die Morgengabe sehen lassen.

Fuer den Wert dieser,koennten sich die Bewohner aus Gaza,einen
Tag sattessen.

Ich mag mich gar nicht an meine eigene Hochzeit erinnern.

Weder Venedig,noch Yacht noch Morgengabe und gesungen hat
auch niemand.

Jock





Moderator informieren   Gespeichert

Jock

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3075
Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #649 am: Juni 12, 2025, 13:44:44 »

Der vorerst letzte Wunsch

Beim Surfen bei Temu sah ich ein Jacket,das ich haben muss.

Ein ganz edles Stueck,blau-weiss gestreift,das selbst in Milano fuer
Furore sorgen wuerde.

Ich bestellte es und hoffte,in 5 Tages es in den Kleiderschrank
haengen zu koennen.

Nach einem Monat gab ich das Warten auf und bestellte das selbe
Jacket bei Lazada.

Nach einer Woche haendigte mir eine Lady ein kleines Plastik -
paeckchen aus.
Voller Erwartung oeffnete ich es und wunderte mich,warum man
mir einen besseren Putzlappen zugeschickt hat.

Das ging natuerlich sofort zurueck und ich machte mich auf den
Weg zu einem Massschneider.

Als ich den bespokenen Salon betrat,begruesste mich der indische
Meister,der sofort erkannte,dass mir die Anrede "Sir" zusteht und
bot mir ein Getraenk an.

In diese Falle gehe ich nicht und lehnte ab.Dafuer zeigte ich ihn
ein Foto meines Wunsches.

Bei den Stoffballen fanden wir nichts,dafuer ein (vergebliches)
Bemuehen,mir einen Abendanzug einzureden.

Ich machte den zwei Herrem,die sich um mich bemuehten,klar,dass
ich kein Tourist sei,hier wohne und Zeit habe.

Die Botschaft dahinter war,versucht nicht,mich ums Ohr zu hauen,
ich kenne die Tricks.

Zwei treuherzige braune Augenpaare betonten,das entspraeche
nicht ihrer 40 -jaehrigen Geschaeftspolitik und wuerden das auch
verachten.

Wegen dem Jacket,werde er nach Bangkok fahren und den Stoff
persoenlich ausfindig machen und dann wolle er mich anrufen.

Ich hatte noch einen zweiten Wunsch.Eine passende Hose zu einem
Sakko,weil ich die Hose dkl- blau in den Malls nicht auftreiben
konnte.
Ich hatte,als Muster die alte Hose mit und dann begann das Suchen
nach einen moeglichst passenden Stoff,der sich sogar fand.

Nachdem er Mass genommen hatte,sich diskret erkundigte,ob Links-
oder Rechtstraeger,frug ich nach dem Preis.

Er nannte einen und wurde nicht einmal rot.

Ich deutete an,dass dieser vollkommen unakzeptabel ist,mich in
den Ruin fuehren wuerde und forderte ein realistisches Angebot.

Eine Stunde spaeter wurden wir uns einig.50 THB liess er nach.

Samstag soll ich zur Anprobe kommen.

Jock

Moderator informieren   Gespeichert

Jock

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3075
Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #650 am: Juni 13, 2025, 09:34:24 »

Die Schule in der "Steinzeit"

Oberstudienrat Otto Moelzer war Schuldirektor in Schrems.

Sommers trug er kurze Lederhosen und gruene Stutzen,sowie
karierte Hemden.

In der kuehleren Jahrszeiten einen Steireranzug mit gruenen Galon
an der Hose und dazu bockige Schuhe.
Winters wurde seine Garderobe mit Hubertusmantel und Tiroler-
hut komplettiert.

Ausserdem trug er noch einen buschigen Overlippenbart und eine
strenge Brille.

Er war als gleichrangig angesehen zu Buergermeister,Gemeinde-
arzt,Richter,Apotheker und Pfarrer.

Wir Schueler hatten grossen Respekt,damals in den 1950gern.

Wenn es hiess,antreten zur aerztlicher Untersuchung im Schulge-
baeude,entbloessten wir die Oberkoerper (auch die Maedchen bis
zur 4.Schulstufe).
Spaeter,als wir so 14 Jahre alt waren,wurden wir geschlechter-
maessig getrennt,was uns Burschen gar nicht recht war.

Genauso wurden wir hingetrieben zum Impfen und zur Beichte in
der Kirche.

Eltern/Erziehungsberechtigte wurden vorab davon nicht informiert
und auch keine Einverstaendniserklaerung eingeholt.

OSR Otto Moelzer entschied alles durch seine Autoritaet.

Das ist heute undenkbar.

So muessen die Eltern heute schriftlich zustimmen,ob die Schule,
im Falle einer atomaren Gefahrenlage,Jod- Tabletten an die einzel-
nen Schueler verabreicht werden duerfen.

Oder am Anfang des Schuljahres zustimmen,ob bei Terrorge-
faehrdung,die Kinder alleine nach Hause gehen duerfen.

Bedauerlicherweise sind die Zustimmungserklaerungen (mit per-
soenlichen Unterschriften) nicht ausreichend gefahrenabdeckend.

Es fehlt z.B. Verhaltensweisen,bei Landung von Marsmenschen.

Am Rande des Kriminellen wandert ein Lehrer,wenn er die Zuschues-
se der Eltern fuer Wienfahrten oder Skiwoche,einsammelt und
die Betraege auf seinem privaten Konto zwischenparkt.

Das ist streng verboten.Entweder er eroeffnet ein eigenes Konto
oder schleppt das Bargeld mit sich herum.

U.s.w.

Die Ueberbuerokratisierung im Schulwesen ist gigantisch und so
will der neue Unterrichtsminister,den Urwald roden und die Buero-
hengste zaehmen.

In den grossen Ferien will er Vorschlaege von Lehrpersonal ein-
sammeln und in den naechsten Jahren,nach schweren Kaempfen
mit der Lehrergewerkschaft,einiges erleichtern bzw. abstellen.

Viel Glueck dabei.

Jock

Moderator informieren   Gespeichert

Jock

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3075
Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #651 am: Juni 15, 2025, 12:49:23 »

Kleider machen Leute.

Gestern holte ich meine neue Hose ab.

Zu diesem Behufe kleidete ich mich gut.Ich trug Chino-Hose,ein
schwarzes Hemd,richtige elegante Schuhe und ein Sommersakko
mit rosa-weissen Streifen sowie ein rotes Stecktuch.

Als ich beim Salon ankam,riss mir der sehr indisch aussehende
Tuerwaechter,die Tuer auf.Beim Besuch,ein paar Tage vorher,musste
ich selbst die Tuere oeffnen.

Drinnen kam mir der Meister entgegen und begruesste mich mit
warmen Worten und Haendedruck.
Seine Augen lagen auf meinem Sakko und als er mir half,das Sakko
abzulegen,bemerkte ich seinen pruefenden Blick auf das Material,
dem Futter und dem Schnitt.

Sogleich danach kam die neue Hose und ich schluepfte hinter einen
Vorhang hinein.

Da war ich paff.Laenge o.k.,Schnitt o.k.,Weite o.k.,Material wie aus-
gewaehlt.

Trotzdem,hintern Vorhang,aeusserte ich mich laut und deutlich ,
Oh-oh,oh-oh. und trat vor dem Meister,bei dessen Koerpersprache
eine gewisse Verspannung bemerkbar war.
Er trat an mich heran,zupfte da,zupfte dort,und umrundete mich.

Bevor noch ein Wort von sich geben konnte,frug ich mit ernstem
Gesicht,ob er es auch sehe.

Seine Verunsicherung wuchs.Wieder zupfte er da und dort und um-
rundete mich.

Sehen sie es wirklich nicht ?,stiess ich nach.

Ratlosigkeit in seinem Gesicht oeffnete er die Haende.

Da erloeste ich ihn.Das ist ja perfekt,die Hose sitzt wie angegossen,
telte ich dem guten Mann,mein Urteil mit.

Sofort entspannte er sich.Ich glaube,in seinen Augen einen Funken
von Glueck gesehen zu haben.

Nachdem wir das Geschaeftliche erledigt hatten,pauderten wir ein
bisschen.Dabei frug er, von wo ich das Sakko herhabe.

Gekauft wurde es vor 25 Jahren in Wien beim Sommerschlussver
kauf.

Es hing preisreduziert in der Auslage eines Herrenausstatters.

Es hat mir sofort gefallen und stellte mir vor,damit unter Palmen
zu flanieren und in einem Strandcafe einen Drink zu nehmen und
den Sonnenuntergang zu geniessen.

Aber der Preis schreckt mich ab.Satt 325 Euro wollten sie nun
jetzt 250 von mir.

Viel zu teuer fuer einen armen Rentner und ging zu Peek&Cloppen-
burg,um mir Socken zu kaufen.

Und dann sah ich einen Kleiderstaender mit genau gleichen Sakkos
um 70 Euro.Selbe Farbe,selbes Fabrikat.

Ich konnte nicht anders,ich schlug zu.

Die gute Erfahrung bei Desiger Paul,wird mich wieder in sein Ge-
schaeft locken und ich weiss jetzt schon,wie ich ihn wieder verun-
sichern kann.

Jock




Moderator informieren   Gespeichert

Jock

  • Hero Member
  • *****
  • Offline Offline
  • Beiträge: 3075
Re: Geschichten aus der Geschichte
« Antwort #652 am: Juni 17, 2025, 11:47:44 »

Jenseitsvorstellungen

Wenn der Sensenmann im Laufschritt kommt,kann man nicht
viel mehr dagegen tun.

Aber wenn er in gemaechlichen Schritten kommt,ist noch Zeit,
sich fuer ein passendes Angebot zu entscheiden.

Die Jenseitsvorstellungen der grossen Religionen differieren doch
sehr.

Der Buddhismusvorstellung stehe ich persoenlich skeptisch gegen-
ueber und das hat war mit der Inkarnation zu tun.
Gleiches geschieht auch im Hinduismus.

Immer wieder wird man wiedergeboren und bis zur Erleuchtung
gehen Jahrhunderte vorueber.

In der Zwischenzeit wird man,wenn man Pech hat,als Moskitos ge-
boren oder wenn man Glueck hat als Zuchtbulle.
Nur die Wenigsten als Hund in meinem Haushalt.

Das ewige Wiedergeborenwerden ist im Judentum unbekannt.

Dort steigt die Seele zu Gott empor und bleibt dort.

Das ist ja schoen und gut,aber die Ueberlieferung,wie schaut es
dort aus,welche Unterhaltungsangebote gibt es,hat eher spaer-
liche Aussagen,zu bieten.
Und,wenn es dort einem nicht gefaellt,zu welchen Konditionen
kann man den Aufenthalt stornieren ?Bekommt man die Kosten
ersetzt ?

Das Christentum ist in dieser Hinsicht schon mitteilsamer,aber
die Voraussetzungen,in den vollen Genuss des Angebots zu kom-
en,sind schwierig zu ueberwindende Hinderniss,vorangestellt.

Wer nicht puenktlich seinen Kirchenbeitrag bezahlt hat,hat keine
so guten Karten beim Petrus vorbeizukommen.
Ausserdem muss man sein ganzes Leben darauf achten,keine
Suenden zu begehen,speziell den 7 Todsuenden auszuweichen.

Hat man bei den Todsuenden gerade mal so die Kurven gekratzt,
stellt sich die Frage,was ist im Himmel zu erwarten ?

Im Vergleich zu den Reisekatalogen,sind die Kirchenvertreter,
vom Papst abwaerts,eher zugeknoepft und wenig auskunftsfreudig.

Keine konkreten Auskuenfte bekommt man bezueglich der Quali-
taet der himmlischen Gastronomie oder ueber das SPA-Angebot.
Wie gross die zu bewohnende Wolke 7  ist,wird nicht mitgeteilt
und niemand weiss,ob bei den "sphaerischen Klaengen" auch
Titeln der Beatles dabei sind.

Also Vorsicht und sich lieber beim Islam erkundigen.

Im Grunde genommen ist es aehnlich,aber der Islam bietet darueber
hinaus ein unschlagbares Goody.

Die 7 Jungfrauen sind der Verkaufsschlager schlechthin.

Da sind schon einige darauf reingefallen,darunter ein ehrenwertes
Mitglied des Tip-Forums.

Das mit den Jungfrauen,hoert sich zwar gut an,aber es kann auch
eine Mogelpackung sein.

Ohne Wahlmoeglichkeit aus einer Fotogalerie,bleibe ich vorlaeufig
Atheist.

Jock










Moderator informieren   Gespeichert