TIPP-Correctiv

Sonstiges => Sonstiges => Thema gestartet von: luklak am Oktober 08, 2021, 19:25:02

Titel: Unser "vorheriges Leben....vor...X...Jahren...
Beitrag von: luklak am Oktober 08, 2021, 19:25:02
Ich fange mal an :

Im September 1991 = genau 30 Jahre zurueck,

war ich vom Schweizer MONTEVERDI-Renn-Team, die im Rahmen-Programm
OPEL-Challenge fuhren, nach SPA ans FORMEL 1 Rennen eingeladen.
Zur Reportage.
Das war das allererste F1 Rennen von SCHUMI (Jordan)

Wir uebernachteten in einem nahen Dorf in einem GASTHOF.

Als die Belgier, Deutschen, Luxemburger, die auch dort
naechtigten, merkten....dass wir Schweizer sind....rief Einer :

"Aha.....ihr kommt aus dem PARADIES..."


Kurz :

Ich klaerte diese Jungs dann auf....dass es auch in der SCHWEIZ,
seit 1990 stets und immer mehr "bachab" geht...
(mehr dazu spaeter)

Ist so gekommen....auf hohem Niveau....

Anstand....Fairness....Verstaendniss...usa.....ist am schwinden....

Nicht so krass wie in anderen Laendern...aber doch..
Titel: Re: Unser "vorheriges Leben....vor...X...Jahren...
Beitrag von: Jock am Oktober 10, 2021, 15:40:08
@luklak

Aha,ihr(Schweizer)kommt aus dem Paradies !

Na gut,ich/wir Oesterreicher kommen von der Insel der Seligen,wie Papst Paul VI.
gemeint hat und voll daneben gelegen ist.

Die Insel der Seligen ist die Umschreibung fuer das Elysium,jener Ort,wo man in
einem Zwischenstadium zwischen "Himmel und Hoelle"ist.
Waere kein Platz fuer @Jock,denn er wuerde frueher oder spaeter das Wasser der
Lethe trinken und haette damit jede Erinnerung an fruehere Zeiten ausgeloescht.

(Eine mittlere Katastrophe fuer jedes Forum,darf ich in aller Bescheidenheit an-
merken )

Sowohl die Bemerkung fuer das Paradies,als auch fuer die der Insel der Seligen,
ist ein umschriebener Stillstand.Ein Einzementieren,laengst ueberholter Lagen und
eine Glamourisierung von "frueher war alles besser".

Als Optimist stelle und stellte ich mich immer den neuen Entwicklungen und kann
auch ertragen,wenn nicht immer alles so ablaeuft,wie ich es mir vorgestellt habe.

Natuerlich bemerke ich das Schwinden von Anstand,Respekt und Fairness.Was mich
aber nicht hindert,genau diese Werte (nach Moeglichkeit)zu leben.

Ich schlafe noch einige Naechte ueber das Problem   und werde versuchen,die Gruende dafuer zu schildern.

Jock




Titel: Re: Unser "vorheriges Leben....vor...X...Jahren...
Beitrag von: luklak am Oktober 14, 2021, 11:05:06
Für alle die vor 1978 geboren sind.

Wenn du nach 1978 geboren wurdest, hat das hier
nichts mit dir zu tun...

Alle anderen weiterlesen….. :

Wenn du als Kind in den 50er, 60er oder 70 Jahren lebtest,
ist es zurückblickend kaum zu glauben, dass wir so lange
überleben konnten!

• Als Kinder saßen wir in Autos ohne Sicherheitsgurte
und ohne Airbags.

• Unsere Bettchen waren angemalt in strahlenden Farben
voller Blei und Cadmium.

• Die Fläschchen aus der Apotheke konnten wir ohne
Schwierigkeiten öffnen, genauso wie die Flasche mit
Bleichmittel.

• Türen und Schränke waren eine ständige Bedrohung
für unsere Fingerchen.


• Auf dem Fahrrad trugen wir nie einen Helm.

• Wir tranken Wasser aus Wasserhähnen und nicht
aus Flaschen.

• Wir bauten Wagen aus Seifenkisten und entdeckten
während der ersten Fahrt den Hang hinunter, dass
wir die Bremsen vergessen hatten.
Damit kamen wir nach einigen Unfällen klar.

• Wir verließen morgens das Haus zum Spielen.

• Wir blieben den ganzen Tag weg und mussten erst zu
Hause sein, wenn die Straßenlaternen angingen.
Niemand wusste, wo wir waren und wir hatten
nicht mal ein Handy dabei

• Wir haben uns geschnitten, brachen Knochen und Zähne
und niemand wurde deswegen verklagt.
Es waren eben Unfälle.
Niemand hatte Schuld außer wir selbst.
Keiner fragte nach "Aufsichtspflicht".

Kannst du dich noch an "Unfälle" erinnern?
Wir kämpften und schlugen einander manchmal
bunt und blau.

Damit mussten wir leben, denn es interessierte den
Erwachsenen nicht.

• Wir aßen Kekse, Brot mit dick Butter, tranken sehr
viel und wurden trotzdem nicht zu dick.


• Wir tranken mit unseren Freunden aus einer Flasche
und niemand starb an den Folgen.

• Wir hatten nicht: Playstation, Nintendo 64, X-Box,
Videospiele, 64 Fernsehkanäle, Filme auf Video,
Surround Sound; eigene Fernseher, Computer,
lnternet-Chat-Rooms.

• Wir hatten Freunde.

• Wir gingen einfach raus und trafen sie auf der Straße.

Oder wir marschierten einfach zu deren Heim und klingelten.
Manchmal brauchten wir gar nicht klingeln und gingen einfach
hinein.
Ohne Termin und ohne Wissen unserer gegenseitigen Eltern.

Keiner brachte uns und keiner holte uns...

Wie war das nur möglich?

• Wir dachten uns Spiele aus mit Holzstöcken und Tennisbällen.
Außerdem aßen wir Würmer. Und die Prophezeiungen trafen
nicht ein: Die Würmer lebten nicht in unseren Magen für immer
weiter und mit den Stöcken stachen wir nicht besonders viele
Augen aus.

• Beim Straßenfußball durfte nur mitmachen, wer gut war.
Wer nicht gut war, musste lernen; mit Enttäuschungen
klarzukommen.


• Manche Schüler waren nicht so schlau wie andere.

Sie rasselten durch Prüfungen und wiederholten Klassen.
Das führte nicht zu emotionalen Elternabenden oder gar
zur Änderung der Leistungsbewertung.


• Unsere Taten hatten manchmal Konsequenzen.

Das war klar und keiner konnte sich verstecken.

Wenn einer von uns gegen das Gesetz verstoßen hat, war klar,
dass die Eltern ihn nicht aus dem Schlamassel heraushauen.

Im Gegenteil:
Sie waren der gleichen Meinung wie die Polizei!


So etwas!

• Unsere Generation hat eine Fülle von innovativen
Problemlösern
und Erfindern mit Risikobereitschaft hervorgebracht.


Wir hatten Freiheit, Misserfolg, Erfolg und Verantwortung.

Mit alldem wussten wir umzugehen

Und du gehörst auch dazu.

Herzlichen Glückwunsch!
Titel: Re: Unser "vorheriges Leben....vor...X...Jahren...
Beitrag von: Jock am Oktober 14, 2021, 17:02:55
Ausschnitte meiner Zeit in Phuket

Ich war begeistert,als ich das zweite Mal in Phuket war.

Der Strand,die Palmen,die Sonny- Bar,die rund um die Uhr offen hatte und immer
jemand zu treffen da war,der gleich ich,unter Jet-lag litt.
Sonny,der Inhaber wusste auch nach einem Jahr wiederkommen,jeden Namen seiner
Gaeste und hatte als Service,Computerausdrucke von deutschen Zeitungen,um die
ein Gerangel war.

Die Sonny - Bar war aber keine Go-go - Bar.Die Maedels,die da Bier ausschenkten,
hatten auch andere Jobs,wie Koechinnen fuer Thaifood,das ab 4 h frueh gekocht
wurde etc.

Immer wenn man vom Strand kam,genehmigte man sich ein "Happy-hour"-Bier und
mit den Jahren fanden sich zu bestimmten Zeiten,jedes Jahr die selben Gestalten ein,
so dass fast ein familiaeres Verhaeltnis entstand.

Ich wohnte bei einer Dame im Sky-Inn 5.oder 6. Stock.Das Sky-Inn war/ist ein Apart-
menthaus,wo es im Erdgeschoss,Laeden,Frisiersalons und Massagesalons gab,die
Tag-und Nacht geoeffnet hatten.

Mitten in der Nacht 3 oder 4 h frueh,Laerm auf dem Gang.

Draussen "Peter"voll betrunken und wurde unter lautem Protest von zwei jungen Kerlen
zu seinem Room gezerrt,geschliffen,getragen,irgendwie halt transportiert.

Um die Mittagszeit stand er an der Tuer,stellte sich vor,entschuldigte sich wegen der
Ruhestoerung und gab sich als Landsmann aus Wien aus.

Er wolle mich auf ein Bier als Entschaedigung einladen und ich faende ihn im Eden-
ressort.

Das Eden-Ressort hatte ein Helmuth Hagen aus Krems gepachtet,der stolzer In-
haber zweier Bordelle in Krems war und nur zwischen Oktober und Maerz in Thai-
land war.

Ich fand Peter recht interessant,vor allem nach dem ich Naeheres ueber seine Ver-
gangenheit erfahren hatte.

Er lebte schon seit Jahren auf Phuket,war schwerer Alkoholiker und Gay.Geld hatte
er genug.In Wien betrieb er einen Gaertnereibetrieb,war Besitzer eines Zinshauses
und ein kleines Fuhrwerkerhaus und hatte eine Patrizierwohnung in der Mariahilfer-
strasse.

Die Wohnung war eine Wucht.

Gelber Salon,gruener Salon,roter Salon,Biblothek,Speisezimmer,Schlafzimmer,2
Kuechen,Abstellraum,Dienerzimmer u.s.w.
Eingerichtet im Biedermeierstil mit echten Perser und Gemaelden.

Die Miete betrug 10.000 ATS und bewohnt wurde die Wohnung vielleicht alle 2 Jahre
fuer 4-6 Wochen.

Ein Jahr spaeter erzaehlte er mir,er hat ein Haus hinter dem Ressort gekauft,das
gerade umgebaut wird.
Ich ersuchte ihn,mir das Haus anzusehen,da ich mir vorstellen konnte,meinen Lebens-
abend auf der Patong zu verbringen.

Wunderschoen,das einzige Haus in der Anlage mit kleinen Garten,die Mitbewohner
in der Anlage alles Farang.

Wieder ein Jahr spaeter,stand das Haus zum Verkauf.Peter hatte etwas anderes ge-
funden und wurde Nachbar von @malakor.

6 Mio THB kostete die neue Bleibe und 1 Mio steckte er in die Renovierung.

Da griff ich zu und kaufte sein altes Haus.

Eines Tages bat er mich,Zeuge einer Geldtransaktion zu sein.Da man dabei immer
etwas lernen kann,sagte ich zu.

Die Sache lief telefonisch ab.

Im Restaurant des Ressort,sassen sich Peter und Helmut gegenueber.Helmut hatte
3 Mio THB bei sich und die Telefonverbindung nach Oesterreich war aktiv.

In Oesterreich sassen Helmuts Lebensgefaehrtin und ein Bruder von Peter gegen-
ueber,wo der Bruder 1 Mio ATS auf dem Tisch liegen hatte.

Auf beiden Seiten hatten sie die Telefonhoerer am Ohr und auf Kommando schoben
sie sich die Geldbuendel zu.

Waehrend die Herren mit den Geldbetraegen so locker umgingen,waehrend ich arm
wie eine Kirchenmaus war,war ich neugierig,was ich im Leben falsch gemacht habe.

Soll ich erzaehlen,wie es weiterging ?

Jock




 
Titel: Re: Unser "vorheriges Leben....vor...X...Jahren...
Beitrag von: Jock am Oktober 15, 2021, 07:57:48
Goldgraeberzeit

Bei meinem ersten Besuch in Phuket,war die Patong klein und ueberschaubar.

Nicht einmal die Soi Bangla war "ausgebaut",aber dafuer waren ueberall Bau -
kraene zu sehen und wir frugen uns,wer soll das jemals beziehen ?

Ein paar Jahre spaeter,waren die Hotels (die gebaut wurden),vollausgebucht und
die Patong wurde zu einer "Goldgraeberstadt".

An dem Boom,wollten nicht nur die Thailaender,die z.T.von "auswaerts" kamen,
sondern auch Farangs goldene Nasen verdienen.

Da gab es im Andaman-Tower einen Deutschen,der im Foyer so etwa 20 Wand-
tresore einmauern liess,die man nur zwischen 16 bis 2o h "benuetzen" konnte,weil
nur da seine Freundin Zeit hatte,mit dem Zweitschluessel die Tresore zusammen
mit dem Erstschluessel zu oeffnen.

Im obersten Geschoss des Sky-Inns war die "Schweizer Ski-Huette"etabliert und
jeder zweite,staendig wohnende, Farang,hatte auf seiner Visitenkarte "Immobilien-
makler"stehen.

Peter der Reiche,eroeffnete in der Verbindungsgasse U-Rathit - Beachroad ein Rest-
aurant,das er "Little Huette" nannte und als Uebrraschungslokal durchgeht.

Taeglich gab es Menue (Suppe,Hauptspeise,Desert) zu guenstigen Preis.Betrieben
wurde es von Thais.(Koechin eine Thai,Kellner 2 junge Thai ),waehrend Peter die
Einnahmen.gleich im Restaurant versoff.

Allerdings konnte es in der Anfangszeit passieren,dass vom Menue die Reihenfolge
nicht eingehalten werden konnte.
Da kam zwischen Hauptspeise und Suppe,das Desert,oder die Hauptspeise wurde
als letztes Gericht aufgetragen u.s.w.

Galgenhumorige unter den Gaesten,meinten dazu:"Wurscht,im Magen kommt eh
alles zusammen".

Aber es gab auch farang'sche "Goldgraeber" die zu gutem Geld kamen,indem sie
schon in der Anfangszeit dort aufschlugen und das touristische Potential erkannten.

Sie rodeten die Mangroven in Beachnaehe und stellten billigst ein paar Bungalows
hin und mit den Jahren erweiterten sie die Anlagen ( Penthouse- Garden,heute
Austrian -Garden,K- Restaurant und Hotel u.s.w.)

Ueber einen "Grossverdiener" aus Oesterreich,werde ich spaeter berichten.Wenden
wir uns den gewoehnlichen Thais zu,die von dem Goldgraeberboom aus allen Landes-
teilen angezogen wurden.

Zuvor noch zwei Episoden,wo den Farangs die "Haare" geschnitten wurden.

Ploetzlich bekam ich Zahnweh.Also ging ich zur deutschen Zahnaerztin und deren
Befund war,der Zahn muss raus.

Unter Hingabe von 3.000 THB erloeste sie mich vom Schmerz.Wieder in Oesterreich
wollte ich eine Refundierung der Arztrechnung.
Nachdem mir der Chefarzt der Krankenkasse ins " Maul" geschaut hat,bekam ich ge-
rade nur 300 ATS,die dem Tarif entsprachen.

Einem Bekannten,der auf der Suche nach einem Haus war,lockte ihm ein franzoes-
ischer Gastarzt 10.000 THB heraus,fuer die Adresse eines Hauses,das zu vermieten
ist.

Als Fredi (Schweizer) dort ankam,fielen die Bewohner des Hauses aus allen Wolken,
als sie hoerten,sie sollen innerhalb 3 Tagen ausziehen,weil er einziehen will.

Nachdem klar war,dass das Haus niemals zu vermieten ist,wollte Fredi sein Geld
wieder zurueck.

Der Doktor stellte sich dem Ansinnen gegenueber hartleibig und dachte nicht daran,
sich vom ergaunerten Geld zu trennen.

Doch der Doktor hatte Pech,denn die Freundin von Fredi war die beste Freundin
einer Frau eines Polizisten,denen sie ihr Leid klagten.

5.000 THB lobte er aus fuer die Beschaffung der 10.000.

Der Polizist fuhr beim Doktor vor und arretierte seinen Pass und bemerkte,er be-
kaeme ihn wieder,wenn die unangenehme Angelegenheit ausgeraeumt ist.

Was auch geschah und die 5.000 THB "Provision" wurden in das Gebiss der Frau
des Polizisten investiert.

Nun zu den Goldgraeberthais.

Demnaechst,wenn es denn ueberhaupt jemanden interessiert.

Jock









Titel: Re: Unser "vorheriges Leben....vor...X...Jahren...
Beitrag von: Seeteufel am Oktober 15, 2021, 08:34:00
Guten Morgen Jock
Also mich interessieren deine Geschichten und sie gefallen mir sehr. Was ich übrigens auch von anderen denke.
Titel: Re: Unser "vorheriges Leben....vor...X...Jahren...
Beitrag von: norwegerklaus am Oktober 15, 2021, 14:14:14
Lieber Jock, mich intersiert`s !

Zitat
Demnaechst,wenn es denn ueberhaupt jemanden interessiert.
Ich freue mich von dir lesen zu können.
Gruß Klaus
Titel: Re: Unser "vorheriges Leben....vor...X...Jahren...
Beitrag von: arthurschmidt2000 am Oktober 15, 2021, 14:43:56
Auch ich freue mich immer wieder darauf von Dir zu lesen.
Gruss Arthur

 
Titel: Re: Unser "vorheriges Leben....vor...X...Jahren...
Beitrag von: Trämler am Oktober 15, 2021, 15:46:50
Mir gefällts auch. Bitte weiter so. :)
Titel: Re: Unser "vorheriges Leben....vor...X...Jahren...
Beitrag von: Jock am Oktober 16, 2021, 11:07:38
Der Boom schien endlos auf der Patong.

Die Hotels,Bars und die Gastronomie brauchten Personal und taeglich stiegen junge
Frauen aus den Bussen,um dort an der Patong ihr Glueck zu suchen.

Doi,Soi,Anne,Geo,Nui traf ich bald in Wien,verheiratet,wieder.Die hatten ihr Glueck
gefunden.
Doi ist inzwischen verwitwet und bekommt eine Hinterbliebenenpension von 1.200
Euro und arbeitet als Stubenmaedchen in einem Hotel.

Soi ist mit einen Oberamtsrat verheiratet und hat einen halberwachsenen Sohn.

Anne ist mittlerweile in Deutschland verheiratet und beklagt ihr Schicksal nicht.

Geo haeuft immer wieder Spielschulden an,die von ihrem Mann verlaesslich getilgt
werden,nur Nui konnte sich in Wien nicht einleben und lebt heute mit ihrem Mann
wieder in Thailand.

Ich mache heute noch ein Kreuz,weil ich mit keiner dieser Damen ein kurzfristiges
Verhaeltnis hatte,was mir meine Frau hoch anrechnet.

Maennliche Thais hatten es schwieriger ihren Wohlstand zu finden.

Sie arbeiteten als Gaertner,Motorbiketaxifahrer mit gruener Nummer,Kellner oder
versorgten Bars mit Zigaretten und Spirituosen in der Nacht.
Das grosse Geld hat keiner gemacht.

So mancher seltsame Kautz ist mir in der Zeit auf Phuket begegnet.

Der penisonierte Fleischgrosshaender aus Deutschland,der seit vielen Jahren auf
Phuket in seinem Haus in unserer Village lebt und der immer bis 16 h schlief,dann
kurz einen Spaziergang am Strand machte,Abendessen ging und einen Schlummer-
trunk bei der Sonny-Bar nahm,bevor er um 22 h wieder zu Bette ging.

So weit o.k.,jeder wie er will,aber dass er seine thailaendische Freundin zwang,eben-
falls so ausgiebig zu schlafen,wunderte uns schon.

Und dann war noch Albert,ein Schweizer,fuer den ich zum Todfeind wurde.

Albert war schon ueber 80 Jahren,als er als Mieter eines Hauses in unserer Village
einzog.
Er war Orchideenzuechter und sprach kein Englisch,hatte aber eine Rente von 3.250
CHF und wollte mit Frauen nichts zu tun haben.
Sein taegliches Essen besorgte er sich bei einer fahrenden Kueche und ging nur ein-
mal in der Woche in ein Schweizerrestaurant.

Da er kein Englisch konnte,war er gezwungen,fuer jede Kleinigkeit uns um Hilfe zu
bitten und dabei erfuhr man ein bisschen was aus seinem Leben.

Auch in der Schweiz zuechtete er Orchideen im grossen Stil.Damit die Orchideen
gedeihen koennen,brauchen sie die richtige Luftfeuchtigkeit.Die besorgte ein ent-
sprechendes Geraet,das die Wohnung in eine Dampfkammer verwandelte.

Irgendwann zog seine Frau aus und weil die Hausparteien mit dem Schimmel,der sich
in deren Wohnungen ausbreitete,nicht mehr zurecht fanden,bekam er die Kuendigung
und zog nach Portugal.

Von da her kam er nach Phuket.

Er bekniete jeden der Bewohner der Village,doch seine Orchideen auch an deren
Haeusern und Palmen platzieren zu koennen,was man ihm gerne gewaehrte.

Und dann machte ich einen Riesenfehler.

Ich kaufte eine einzige Seiden-oder Kuststofforchidee und montierte sie hoch oben
auf unserer Palme.

Als er sie entdeckte,blieb er wie angewurzelt stehen,dann ging er nach Hause und
kam mit seinen Fachbuechern wieder.Das ging zwei -drei Tage so,dann erloeste ihn
der Hausmeister und besorgte eine lange Leiter.

Ab dem Moment sprach er nicht mehr mit mir und zermarterte sein Gehirn,von wo
er einen Killer besorgen koennte,um mir das Lebenslicht auszublasen.

Da der Kluegere nachgibt,verkaufte ich das Haus und zog weg.

Oben an der U-Rathit -Strasse war ein Dehli-Markt,der europaeische Lebensmittel
fuehrte und gut frequentiert wurde.

Nach meinem Einkauf stellte ich mich bei der Kasse an und da hoerte ich eine Frau
aus Wien,Typ Hausmasterin,die die Kassierin frug :

"Haerns,hobts es ka Soiz ?"

Die Kassierin war multilingual.Sie hatte die Sprachen,Englisch,Franzoesisch,Deutsch,
Aramaenisch,Japanisch,Suhaeli und 17 indische Dialekte in ihrem Gehirnkastel ab-
gespeichert.

Doch beim "Soiz"kam sie an die Grenze ihrer polyglotten Moeglichkeiten und zuckte
ratlos mit den Schultern.

Ich konnte helfen und zeigte der Frau,wo das Salz zu finden ist.

Zu erwaehnen ist noch Chris,ein Hollaender,der vom reichen Mann zum armen Teufel
wurde.

Spaeter in diesem Theater.

Jock
















Titel: Re: Unser "vorheriges Leben....vor...X...Jahren...
Beitrag von: Seeteufel am Oktober 16, 2021, 11:26:42
Hallo Jock, als ich das letzte Mal in Patong war, traf ich einen Wiener namens "Hannibal". Es war ein sehr schöner Abend.
Allerdings waren Hannibal und ich in weiblicher Begleitung und so konnten wir nicht von jeder tropischen Frucht naschen.
Man kann nicht alles haben, aber im "Austrian Garden" waren die Wiener Schnitzel immer besonders gut, daran erinnere ich
mich. Und am Nebentisch schrie einmal ein Schweizer Mädchen ganz aufgeregt (wirklich!) - "Mama, weisst du was das
Schnitzel in Zürich kosten würde?" Es klang wie - "...endlich mal wieder richtig satt essen..." ich hatte vollstes Verständnis.
Titel: Re: Unser "vorheriges Leben....vor...X...Jahren...
Beitrag von: Jock am Oktober 16, 2021, 12:14:10
@Seeteufel

Ich glaube den "Hannibal" kenne ich auch.

Ein ziemlich unsteter Kerl mit bluehender Fantasie - richtig ?

Der und seine Frau sind schuld daran,dass der Wahrsager von Phuket keinen Frieden findet,weil er von beiden verflucht wurde.

Es soll so abgelaufen sein,dass vom muslimischen Friedhof Richtung der dreiadrigen
Kreuzung,mitten in der G'stetten eine Huette stand,wo der gute Mann,gegen gutes
Geld aus der Hand las.

Er,Hannibal soll,frisch verliebt,seiner Neuen zum Wahrsager gefolgt sein,die die Wahr-
heit des Neuen ausfindig machen wollte.

Des Wahrsagers Expertise ist etwas situationselastisch angelegt und hat als Richtschnur die Anzahl der Geldscheine,die er schaetzt ueberreicht zu bekommen,Einfluss auf die
Ausfuehrungen.

Daher soll er dieser Frau verschwiegen haben,dass der Maerchenprinz ein Hochstapler,
militanter Raucher und angehender Bankrotteur ist.

Bald nach der Hochzeit stellte sich das alles als real heraus,darob sie den Handleser/
Wahrsager verfluchte.

Aber auch ein zweiter Fluch lastet auf ihn.

Hannibal soll ihm auch verflucht haben,weil er ihn fuer sein zerruetteltes Nerven-
kostuem,wo sich die,vor der Ehe einst armdicken Nervenstraenge zu einem seidenen Faden entwickelt haben,verantwortlich macht.

Wenn du ihn triffst,richte Gruesse von mir aus.

Jock
Titel: Re: Unser "vorheriges Leben....vor...X...Jahren...
Beitrag von: Seeteufel am Oktober 16, 2021, 14:06:21
Na klar lieber Jock, ich werde Hannibal von dir grüssen!
Er hatte es nicht nur leicht in Thailand, wie er mir erzählte. Oft war er einsam, weil seine Frau lange Tempelreisen
unternahm. Und es ging sogar soweit, dass man ihm unterstellte, er werde wegen krimineller Machenschaften von
Interpol gesucht. Freundlich gesinnte, besorgte Thais kamen dafür extra an die Tür, um seine nichtsahnende Frau
zu warnen. Aber wenigstens wurde nun die Sippschaft etwas vorsichtiger und bettelte nicht mehr ganz so oft nach
"Kreditgeschenken" beim Hannibal. Vielleicht half es aber auch, dass Hannibal sein Haus etwas unfreundlicher für
Schwarmtiere gestaltete. So hat er mir erzählt, er habe extra das Poolwasser grün von Algen werden lassen. Nur
eine seiner abschreckenden Massnahmen.  Sonst ist er aber ein netter Mensch, ich kann das nicht anders sagen.
Titel: Re: Unser "vorheriges Leben....vor...X...Jahren...
Beitrag von: Kapom am Oktober 16, 2021, 14:41:00
Am besten gefällt mir: "Das Essen servieren wir ihnen an den Tisch." Mein vollstes Verständnis für diesen etwas sperrig formulierten Satz.
Immerhin gibt es das alles auch noch teurer in der Schweiz, da wäre es schon möglich, dass man bei diesem Angebot stehend essen muss.
Titel: Re: Unser "vorheriges Leben....vor...X...Jahren...
Beitrag von: Jock am Oktober 16, 2021, 17:45:12
"Jedermann -das Sterben des reichen Mannes" von Hofmannsthal

und wie es wirklich ablief.

Mit viel Erfurcht erzaehlte mir meine Frau von "Chris".Chris war der Freund ihrer
Freundin auf Phuket und hatte Geld wie Heu.

Er war Hollaender,der in Thailand die Papierhuelsen fuer Joints fertigen liess,sie
zu Hause stopfte und sie in Holland verkaufte,was an und fuer sich legal war.

Er kam 2-3 x pro Jahr nach Thailand und blieb jeweils ein paar Wochen.Jedesmal
brachte er "Millionen" mit,die er zur Aufbewahrung seiner Freundin uebergab.

Sie kauften nicht ein Haus,nicht zwei Haeuser sondern gleich deren drei in einer
kleinen Soi,legten 2 Wohneinheiten zusammen und statteten sie teuer aus.
Der grossschirmige TV,damals Kostenpunkt 120.000 THB stand auf einer chines-
ischen Kommode,die 50.000 THB gekostet hat und so teuer ging es durch die Wohn-
ung.

War sein Sohn auf Urlaub auf Phuket,wurde es sehr kostspielig.100.000 THB pro
Woche teilten sich Barbesitzer,wegen zerstoerter Einrichtung und die Polizei,damit sie
ihn nicht ins Kittchen sperrten.Papa erledigte das Finanzielle ohne besonderes Aufhebens.

Kit,so der Name der Freundin trug nur Mass,ihre Kinder gingen auf eine Privat -
schule und 2 x die Woche gingen sie gross aus.

Die Maedels in der Irish - Bar waren voller Entzuecken,wenn sie dort eintrafen,denn
er lud alle ein,danach zogen sie weiter in die Bangla- dort das selbe Spiel.

Ich selber war nur 2 x dabei,denn ich hatte irgendwie,obwohl er freundlich war,das
Beduerfnis,mich etwas distanziert zu verhalten.

Meine Distanz war genaehrt von dem unterschwelligen Ton in der Stimme meiner
Frau,die mir nonverbal vorwarf,ein Loser zu sein und welches Pech sie doch im Leben
hat.
Verstaerkt wurde es noch durch Erzaehlungen einer anderen Freundin,die berichtete,
dass ihr deutscher Partner ebenfalls bei seinem Besuch Millionen mitbrachte,wobei
sie gar nicht von dem vielen Gold sprechen wollte.

Der gute Mann war in seinem Berufsleben Werks-LKW -Fahrer und bezieht eine durch-
schnittliche Rente,mit der er 2 Haushalte finanzieren musste.

Aber solche Erzaehlungen hinterlassen bei Thaifrauen eine tiefe Spur in ihren Seelen.

Ich warnte meine Frau,doch das alles nicht zu glauben.Genau so gut haette ich es
meinen Hunden erzaehlen koennen, bis dann folgendes geschah.

Wir waren von Phuket weggezogen und als wir einmal zu Besuch kamen,trafen wir
Kim und Chris zufaellig im Einkaufscenter und Chris erzaehlte,er bleibt jetzt fuer im-
mer da.

Wie sich herumsprach,hatte er von seinen Geschaeften in Holland,wegen widriger Umstaende vergessen,das Finanzamt zu informieren und jetzt war Feuer am Dach.

Durchstarten war die Parole - am Besten mit einer Bar.

Das ging in die Hose,weil die Raeumlichkeiten nicht und nicht fertig geworden sind.
Nach fast 1 1/2 Jahren schmissen sie hin und versuchten es mit einem Restaurant.

Bei der Wahl der Oertlichkeit,bewiesen sie wenig Geschick.

Fernab vom Touristenstrom,aber Nahe der Froesche jenseits der Strasse,die jeden
Tag ein Konzert auf dem Programm hatten.

Kim versuchte sich als Bankerin und verlieh hohe Summen an "Freunde" und Bekan-
nte,die allerdings keinen Gedanken auf Rueckzahlung verschwendeten.

Irgendwann war alles Geld weg,denn wir bekamen einen Anruf,ob wir vielleicht
10.000 THB leihen koennen,weil Chris einen Mopedunfall hatte und der offene Bein -
bruch versorgt werden muss.

Zuvor mussten sie die Haeuser verkaufen,auch das grosse in das sie eingezogen waren
und wohnten in einer kleinen 1 Raum- Wohnung.

Er verliess nur mehr nachts ihre Behausung und versteckte sich tagsueber in ihrer
Wohnung,bis er starb mit knapp ueber 50 Jahren.

Kit verkauft seither von ihrer fahrbaren Kueche Essen und stottert nebenbei ihre
Schulden bei der Mafia ab.

Der Kontakt ist seit Jahren abgebrochen und manchmal denke ich mir,es haette ja
auch ganz anders ablaufen koennen,so wie es begonnen hat.

Selten aber doch kommen wir manchmal auf das Thema zurueck und ich glaube aus
den Aeusserungen meiner Frau herauszuhoeren,dass ich doch ein feiner Kerl bin.

Sie unterstuetzt mich auch in meinen Bestreben,finanziell mit Elon Musk gleich zu
ziehen.
Denn nur,wenn wir auf gleicher Augenhoehe sind,werde ich ihm die Hand geben und
darauf freut sie sich schon.

Jock







Titel: Re: Unser "vorheriges Leben....vor...X...Jahren...
Beitrag von: Jock am Oktober 17, 2021, 08:45:15
Abschluss Episoden

Wien,im November ca 1988

Ein eiskalter,grauer,schneegraupelnder Tag war zu Ende.Langsam taute mein Koerper,
nach einen Arbeitstag,halb im Freien,halb in der ungeheizten Lagerhalle auf.

Im Fernsehen lief eine Serie,wo Oesterreicher im Ausland vorgestellt wurden.

An dem Tag waren die Oesterreicher in Thailand dran.

Die Bilder zeigten einen froehlichen Mann in leichter Kleidung,der in seinem Restau-
rant sass und erzaehlte,wie es begann.
Das Gras am Rasen frisch gruen,das Wasser im Pool tuerkis,Vogerln,die handzahm
waren,flatterten um ihn herum und im Hintergrund turnten Affen in ihrem Voliere.

Mit zwei Bungalows begann er und heute sind es 20,die in der Hochsaison alle aus-
bucht sind und gutes Geld abwerfen.Kein Stress,keine Sorgen,jeden Tag Sonnen-
schein und er braucht keinen Finger mehr krumm zu machen.

Und er fliegt jedes Jahr zum Opernball nach Wien,fuegte er noch hinzu.

Und ich arbeite mir den Buckel krumm,friere,dauernd geschaeftliche Probleme,sehr
laestige Kunden und das Arbeitsinspektorat besteht,dass wir Fluchwegpfeile am
Boden anbringen und am Klo noch einen Feuerloescher montieren.

Da war die Idee,hier aufzuschlagen schnell an der Tagesordnung und als ich hoerte,
dass das Nachbarresort zu pachten ist,war ich schon dort um nachzufragen.

Bedauerlicherweise ( heute Gottseidank) war der Paechter nicht da und wir flogen
mit "leeren Haenden" zurueck.

Ein Jahr darauf,war das Eden-Resort von Helmut Hagen uebernommen worden.Des-
sen erste Entscheidung war,die Preise zu verdoppeln,und verlangt pro Nacht 1.800 THB.

Das war damals voellig ueberzogen und fortan blieb die Anlage nur mehr halb aus-
gelastet.
Aber das war ihm egal,denn sein grosses Geld machte er mit der Barstrasse,die er
zusammen mit einer Mafiafamilie betrieb.

Und das lief soab:

Der "Kleine Peter",Mitte 20,Versicherungsangestellter,Wohnung und Auto in Wien
kam zwecks Urlaub auf diePaton und stieg im Eden-Resort ab.

Naechsten Tag nach Ankunft verliebte er sich in eine junge Frau.Am 3.Tag beschlos-
sen sie zu heiraten.Am 4.Tag hatte er die Idee,fortan in Thailand zu leben und seinen
Unterhalt mit einer Bar zu verdienen.

Am 14.Tag,der Tag des Rueckfluges.Eng umschlungen nahmen sie Abschied und die
Schwuere und Traenen ruehrten alle Herzen.(Nur einige alte Hasen konnten sich das
Grinsen nicht verkneifen).

Waehrend der kleine Peter noch am Flughafen heulte,war seine Freundin bester Dinge
und steckte ihre Nase in ein wohlschmeckendes Thailandgericht.

Ein paar Monate spaeter war er wieder da.Er hatte gekuendigt,seinen Haushalt aufge-
loest und sein Auto verkauft.
Die Wiedersehensszene -und Freude war filmreif und Bollywood gerecht.

Nach ein paar Tagen schritt er zum geschaeftlichen Teil,indem er Helmut frug,ob er
eine Bar fuer ihn frei haette.

Der bedauerte,im Moment ist nichts frei aber in ca.3 Monaten wird eine Bar aufge-
geben,die er haben kann. Er solle doch die Zeitspanne einfach hier verbringen und
Helmut machte ein Angebot,dass Peter nicht ausschlagen konnte.
Statt 1.800 THB ohne Fruehstueck,bekommt er den Bungalow mit Fruehstueck fuer
2 Personen zum selben Preis.

Als die 3 Monate um waren,bekam er die Bar.Dass ein Keymoney faellig wurde,da-
mit hat er nicht gerechnet,er dachte nur die monatliche Pacht faellt an.

Die 300.000 ATS ( damals rd. 900.000 THB ) moege er doch bar seiner Lebensge-
faehrtin in Oesterreich auf den Tisch legen lassen.

Als das geregelt war,stand er endlich vor seiner "Bar",die aus einem betonierten,mit
Fliesen belegten,sonst nacktem,Tresen bestand.

Hilfreiche Thaigeschaeftsleute halfen,die Bar auf Vordermann zu bringen.

Der Lieferant fuer den grossen Kuehlschrank,stolperte beinahe ueber den Lieferanten
des Fernsehgeraetes,der wiederum dem Getraenkehaendler den Vortritt ueberliess
und sie dem Lieferanten der Musikanlage die sprichwortliche Tuerschnalle uebergaben.

Ein geschickter Schlosser fertigte einen Kaefig fuer den Fernseher an,derweil ein Tisch-
ler einen Kasten fuer den Getraenkebord an die Wand schraubte.Aber auch viele andere Dinge waren zu besorgen,darunter 2 funkelnagelneue Mopeds,die man einfachheits-
halber auf den Namen der Freundin anmeldete.

Am Tag der Eroeffnung war ich nicht anwesend,sondern kam erst 2 oder 3 Tage spaeter
zu Besuch.
Mich erwartete hinter dem Tresen seine Freundin und ein Mann,den sie als ihren Bru-
der vorstellte und als Cashier angestellt war.Sonst war niemand da,waehrend sich bei
den anderen Bars die Touristen um einen Platz balgten.

Da der kleine Peter nicht da war,trank ich nur einen Gin-Tonic und ging dann wieder.
Da fiel mir auf,dass kein Getraenkebeleg in den ueblichen Behaeltnis vor mir gestellt
wurde.

Auch beim 2.und 3.Besuch nicht.

Als ich Peter traf,sprach ich ihn deswegen an und machte ihn auch darauf aufmerk-
sam,dass die Bar niemals ins Laufen kommen wird,wenn nicht ein paar Maedchen sich
um die Gaeste kuemmern.
Das mit den Bons wischte er vom Tisch und um Maedchen wird er sich kuemmern.

Irgendwie war in der Bar ein boeser Geist unterwegs,denn als er vom ersten Visarun
zurueck kam,war der Fernseher gestohlen und musste neu besorgt werden.Nach dem
zweiten Visarun fehlte die Musikanlage und aus unerfindlichen Gruenden verschwanden
Flaschen mit teuren Alkoholika ueber Nacht.

Ein Jahr spaeter fand ich den kleinen Peter am Strand auf einem Handtuch sitzen.

Seine Blicke waren waidwund und gingen in die weite Ferne.Immer wieder stellte er
sich die Frage,wie man denn nur so"deppert" sein kann,wie er.

Nachdem seine Mutter das Geld fuer das Ticket ueberwiesen hatte,war er verschwund-
en und kam nie mehr wieder zurueck.

Aber auch Helmut Hagen wurde ueber Jahre ueber den Tisch gezogen,davon be -
richte ich spaeter.

Jock












Titel: Re: Unser "vorheriges Leben....vor...X...Jahren...
Beitrag von: Jock am Oktober 18, 2021, 13:35:37
Die ungemein tuechtige Geschaeftsfuehrerin

Helmut Hagen,der Paechter des Eden-Resort war voller Lobes,wenn er von seiner
Geschaeftsfuehrerin sprach,einer Tailaenderin um die 40.

Sie hatte alles im Griff und unter Kontrolle und jedes noch so kleines Problemchen
schaffte sie aus der Welt.Helmut musste sich um nichts selber kuemmern,was er
ohnhin nicht wollte,denn das Resort hatte er nur als Adresse waehrend seiner An-
senheit in Thailand.

Er war zwischen Oktober und Maerz hier und immer,bevor er im Maerz abreiste,
hinterliess er 200.000 THB.
Diese 200.000 THB plus den Einnahmen aus dem Restaurant und der wenigen Bunga-
lowsgaesten,sollten fuer die Betriebskosten ausreichen und wenn nicht,kann die
Dame jederzeit bei ihm in Krems anrufen,worauf er Geld ueberweisen werde.

Eines Jahres,knapp vor seinem Heimflug,war die Geschaeftsfuehrerin uber Nacht ver-
schwunden und niemand wusste,wohin sie ging.
Sie ausfindig zu machen,wollten auch verschiedene Thais,die kamen und nach ihr
frugen.
Aber auch im Rersort wusste niemand Bescheid und sie gingen traurig davon und
schrieben den gegebenen Kredit ab.

Da die Zeit draengte,frug Helmut,Peter the Rich,ob er das Resort dem Sommer ueber
fuehren koennte.Und ob es auch moeglich waere,in Vorlage zu treten,wenn die Finanz-
lage kritisch wird.

Der sagte zu,uebernahm die 200.000 THB und den Bueroschluessel und wuenschte
gute Reise.

Als Helmut im Oktober wieder zurueck kam,uebergab Peter die Buchhaltung und den
Bueroschluessel und beantwortete die Frage,wieviel er nun schulde,indem er ein Buen-
del mit 200.000 THB auf den Tisch legte und nochmals 100.000 dazu.

Nachdem sich das Erstaunen von Helmut gelegt hatte,verfluchte er das Weib,das ihn
ueber ein paar Jahre hindurch abgezockt hat.

Peter,der gelernter Koch war und sich ein wenig in der Gastronomie auskannte,fiel
auf,dass vergangene Woche 5 Kg.Lungenbraten eingekauft wurden und diese Woche
nochmals 5 Kg.Lungenbraten.

Er schaute sich die Abrechnungen des Restaurants an,dann frug er die Koechin,wo
denn die 9,5 Kg. Lungenbraten geblieben sind.

Goulaschsoup war die Antwort.Worauf er ihr unter die Nase hielt,dass nur 6 Suppen
verkauft wurden und wieso soviel Speiseoel gebraucht wurden ?

In der selben Stunde verschwand die Koechin und ihre Kuechengehilfin.

Und so ging es weiter.

Im Vergleich der Belegung der Bungalows zum Vorjahr,war eine exorbitante Steig-
erung festzustellen und in diesem Jahr,war auch kein Feuerwehreinsatz notwendig,
der die Anlage nach einen Sturzregen,der sich interessanterweise genau ueber das Gelaende des Resorts entlud,auspumpte und 25.000 THB kostete.

Helmut schaetzte das man ihn insgesamt um ca. 2,0 Mio THB geprellt hat,was ihm
eine zeitlang geaergert hat.

Vieles hat sich seither geaendert.

Helmut hat den Pachtvertrag nicht verlaengert,Sai,die ihm den Mopedverleih abge-
luchst hat,ist immer noch im Geschaeft und gruesst mich von Weitem,Bernd,der
"Rechtsanwalt" wird in Pension sein und seine fensterlosen Kammer,wo er ueber Akten
bruetete,gegen sein Haus in Chiang -Mai getauscht haben und vielleicht ist auch die
Frau nach Thailand zurueckgekehrt,von dem sie so begeistert war.

Das muss man erklaeren.

An einem Tisch sass ein mittleres Ehepaar,wo der Mann verdrossen vor sich hinstar-
rte und sie hingegen unbedingt Kontakt mit der munteren Gesellschaft am "Stamm-
tisch"aufnehmen wollte.
Wir baten das Paar zu uns,doch nur sie kam,waehrend ihr Mann sitzen blieb.

Nachdem sie warm geworden war,erzaehlte se,dass Thailand ihr Traumland ist.Ewige
Sonne,immer warm und die Leute freundlich und gelassen.In der Andamansee
schwimmt sie gerne und erst das thailaendische Essen - doch leider,es wird ein ein-
maliger Aufenthalt bleiben.

Ihrem Mann gefaellt es gar nicht,fuer ihn ist Thailand zu laut,zu heiss und zu dreckig.

Aber warum,um Gotteswillen,machen sie dann Urlaub ? wollten wir wissen und sie
antwortete,sie haben die Reise bei einem Preisausschreiben gewonnen.

Peter the Rich ist mittlerweile verstorben und sein Erbe,besser das Erbschaftsrecht,
hat mir einen ewigwaehrenden Hass eingebracht.

Jock






Titel: Re: Unser "vorheriges Leben....vor...X...Jahren...
Beitrag von: Jock am Dezember 04, 2021, 12:09:16
Weggabelung

Seit Tagen brannte die Sonne an einem Sonntag,Ende Juli 1960,auf
Wien.Es wird der heisseste Tag des Jahres gewesen sein,wird man
spaeter in der Zeitung lesen.

Jene Wiener,die nicht auf Urlaub waren,zogen die Rollos vor die Fen-
ster,um die Hitze fernzuhalten und stroemten in die Freibaeder.

Auch ich reihte mich vor der Kasse des Baumgartner Bades ein und
hoffte,dass mir nicht vor der Nase die blaue Fahne aufgezogen wird.
Blaue Fahne bedeutete naemlich,das Bad ist ausverkauft.

Ich erstand,eine Wiesenkarte und sparte das Geld fuer ein Kaestchen
oder gar Kabine.
Nachteil des Vorteils beim Preis war,man musste die "Zivilkleidung"bei
sich behalten und unaufbesichtigt,beim Schwimmen,beim Badetuch
zurueck lassen.

Zum Glueck lagen neben mir auf der Wiese zwei gleichaltrige Maed-
chen,die ich bat,ein Auge auf meinen Anzug zu halten,waehrend ich
mich ins Wasser stuerzte.

Mein Leben schien mir trostlos.Die ewige eintoenige Monotomie bei der
Arbeit.Das staendige Kontrolliert werden,stoerten mich in meinem Frei-
heitsdrang.

Gibt es da einen Ausweg ?

Die Maedels und ich kamen ins Gespraech und ich erfuhr,dass der Vater
von der einen "viel unterwegs" sei und viel mit Menschen zu tun haette.

Das waere doch was fuer mich,dachte ich.

Schon malte ich mir die Zukunft aus.

Gut,das rote Parteibuch muesste ich nehmen,das Maedel heiraten und
schon koennte ich in die Fussstapfen ihres Vaters treten,wenn er mir
huelfe in seiner Firma unterzukommen.
Da waere ich dann auch viel unterwegs und haette Begegnungen mit
vielen fremden Menschen und wuerde jeden Tag viel Abwechslung er-
leben.

Aus dem Plan wurde allerdings nichts.

Denn,

1.) das Maedel war zu flachbusig
2.) ihr Vater war Strassenbahnfahrer und
3.) die exotischen Orte,die er immer wieder passierte,klangen nach
     "Stiftsgasse","Kaiserstrasse","Guertel","Reinlgasse","Johnstrasse"
      u.s.w.bis "Huetteldorf"

und alle sind Stationen der Strassenbahnlinie 49.

Auch das Privileg,dass die Strassenbahner an der Endstation in Huet-
teldorf hatten,naemlich eine eigene Beduerfnisanstalt,ueberzeugte
mich nicht.

Immer wieder kommt man im Laufe des Lebens an eine Weggabelung
und man entscheidet sich links oder rechts.

Gut,dass man in dem Moment nicht weiss,ist man dabei ein Glueckspilz
oder das Stiefkind des Gluecks.

Jock